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Kirche zu Selters

Fundamente der Kirche zu Selters reichen bis in das 11. Jahrhundert zurück. Vielleicht gab es auch schon um das Jahr 1000 eine erste Kapelle am Kirchberg. Der Taufstein der Kirche stammt aus der Zeit nach 1200. Bis zur Reformation gehörte die Kapelle zum Prämonstratenserstift Konradsdorf, der Konvent wurde 1581 aufgelöst.

Heute ist die Kirche ein spätgotischer Kirchenbau des 15. Jahrhunderts, dieser Umbau von einer Kapelle zu einer spätgotischen Kirche erfolgte Mitte des 15. Jahrhunderts. Die Kirche ist von einer Wehrmauer umgeben. In der Reformationszeit gehörten Selters und Wippenbach zum Landgericht in Ortenberg, dies unterstand den Grafen von Königstein. Etwa ab 1552 ist evangelisch-lutherischer Gottesdienst in Selters belegt. Mit dem Augsburger Religionsfrieden 1555 bestimmte der Landesherr die Konfession und damit den Glauben seiner Untertanen. Nach 1578 kam Selters zu Hanau. 1601 wurde durch landesherrliche Vorgaben das Bekenntnis vom Luthertum zum Calvinismus gewechselt, da die Orte mit der Kirche in den alleinigen Besitz der Grafen von Hanau-Münzenberg kamen. 1601 wurde der lutherische Pfarrer von seinem Pfarrdienst beurlaubt, 1603 wurde ein reformierter Pfarrer eingesetzt. 1612 gab es eine Einheit mit Bleichenbach, der dortige reformierte Pfarrer war auch „Pfarrverweser“ von Selters. 1660 wurde auf Betreiben des reformierten Pfarrers eine Kanzel in die Kirche eingebaut.

1670 gab es den „Hanauischen Religionsrezeß“, er brachte das Recht auf freie Religionsausübung. Seit der Berufung des ersten eigenen Pfarrers 1672 waren seine Nachfolger evangelisch-lutherischen Bekenntnises.

Bei Renovierungsarbeiten wurde 1978 ein Fresco in einer Fensternische gefunden, das Teil einer Darstellung des heiligen Grabes ist. Es zeigt eine Heilige, die Maria Magdalena sein könnte. Die Entstehungszeit wird etwa 1250 bis spätestens 1300 angenommen.

Von 1718 bis 1730 wurde die Kirche zu Selters umgebaut. Kunstgeschichtliche Werte verschwanden. Die gemalten Emporenbilder von Mose, Johannes dem Täufer, Jesus Christus, den 12 Aposteln, Paulus, den vier Evangelisten und den Propheten Jesaja und Jeremia wurden übermalt. 1974 wurden die Bilder wieder hergestellt und können heute besichtigt werden.

Autor: Thomas Tschöpel

Quelle: Richard Klös: Zur Geschichte unserer Heimatkirche Selters

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